Trotz einiger Reisebeschränkungen ist Urlaub im europäischen Ausland wieder möglich. Da die Gesundheitsvorsorge bei spontanen Reisen oft zu kurz kommt, ist es wichtig, sich frühzeitig über mögliche Krankheiten im jeweiligen Urlaubsland zu informieren.
Egal ob im Mittelmeerraum, Osteuropa oder auch in Deutschland – Virushepatitis, eine Entzündung der Leber, die durch verschiedene Virusarten (A, B, C, D und E) ausgelöst wird, gehört zu den häufigsten Erkrankungen auf Reisen.
Unerkannt und unbehandelt kann Viruserkrankung zu Leberschäden und der Entstehung von Leberkrebs führen.¹
Um die Urlaubszeit entspannt genießen zu können, sollte man sich frühzeitig um die reisemedizinische Vorsorge kümmern.

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Hepatitis-Infektionsrisiko ernst nehmen
Wer eine Auslandsreise plant, sollte vor Hepatitis A geschützt sein. Denn bereits im Mittelmeerraum und Osteuropa besteht ein erhöhtes Ansteckungsrisiko, die fäkal-oral übertragen wird. Übertragungsquellen können kontaminiertes Wasser und Eiswürfel oder Lebensmittel, die mit verunreinigtem Wasser in Berührung kamen (z.B. Salate, Gemüse), sowie Muscheln oder andere Meeresfrüchte sein.²

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Das Hepatitis-B-Virus wird über alle Körperflüssigkeiten, besonders Blut, Sperma und Vaginalflüssigkeit übertragen. Die Infektion findet daher über Sexualverkehr, häuslichen Kontakt (gemeinsame Nutzung von z. B. Nagelscheren, Nagelfeilen und Handtüchern) und im medizinischen Bereich statt.
Häufig sind die Symptome der Erkrankung unspezifisch und äußern sich zunächst in Form von Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder Oberbauchschmerzen. Die Infektion kann aber auch unbemerkt chronisch verlaufen und langfristig zu einer Leberzirrhose (Leberschrumpfung) und Leberkrebs führen.³
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit rund 290 Millionen Betroffene gar nicht wissen, dass sie Virus-Träger sind und andere unbemerkt anstecken können.⁴ Schutzimpfungen sind auch in Deutschland wichtig.
Hepatitis-Risiko im Urlaub – Video-Interview mit einer Betroffenen
Das Risiko, sich im Urlaub mit Virushepatitis anzustecken, ist vor allem in beliebten Urlaubsgebieten wie z. B. Asien, aber auch im Mittelmeerraum und Osteuropa, erhöht. Vielen Reisenden ist dies nicht bewusst, denn die Infektionsquellen sind nicht immer offensichtlich.
Sabine Schutzbach war beruflich in Indien und hat während ihres Aufenthalts stets alle Vorsichtsmaßnahmen befolgt. Ein einziges Mal war sie unvorsichtig, steckte sich mit Hepatitis A an und lag eine Woche lang in einem einfachen indischen Krankenhaus.
Häufig wird eine Infektion unerkannt aus dem Urlaub mitgebracht, da Beschwerden meist erst nach mehreren Wochen auftreten. Aus diesem Grund sollte man sich frühzeitig vor Reiseantritt über mögliche Übertragungswege, die Symptome und den Krankheitsverlauf von Hepatitis A und B sowie geeignete Schutzmöglichkeiten informieren.
Ein regelmäßiger Impfpasscheck beim Hausarzt ist wichtig, um Impflücken rechtzeitig zu erkennen und die Auffrischimpfungen nicht zu vergessen.
Im Video erfahren Sie, wie Sabine Schutzbach sich angesteckt hat und was dies für ihren Aufenthalt in Indien bedeutete. Prof. Dr. med. Karl-Heinz Herbinger ist Experte für Hepatitis-Erkrankungen und gibt ergänzend hilfreiche Informationen und Tipps für die nächste Reise an die Hand.
Reisevorbereitung? Impfpasscheck!
Seit Jahrzehnten gibt es gut verträgliche und wirksame Impfstoffe, die mindestens 5 Wochen vor der Abreise verabreicht werden sollten. Eine Beratung mit Impfpass-Check sowie die Impfung können alle Hausärzte vornehmen. Und: wer gegen die Variante B geschützt ist, kann auch keine Hepatitis D bekommen!
Damit der aufgebaute Schutz über viele Jahre bestehen bleibt, ist es wichtig, die Impfserie vollständig abzuschließen. Nach einer erfolgreichen Impfung ist bei gesunden Menschen ein Impfschutz von 30 Jahren zu erwarten.⁵

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Mehr Infos zu Reisekrankheiten
Sinnvolle Informationen für die Reisevorbereitung bieten die kostenfreie App „fit-for-travel“ und die Internetsite www.fit-for-travel.de. Sie liefern tagesaktuell zu über 300 Reisezielen reisemedizinische Informationen, z. B. zu allen Impfungen, den Erkrankungen, denen vorgebeugt werden kann sowie Klimatabellen.
Ärzte, Gesundheitsämter und Tropeninstitute, sowie andere reisemedizinisch beratende Instanzen empfehlen und nutzen „fit-for-travel“ für ihre Patienten und reisemedizinische Beratung. Es handelt sich um unabhängige wissenschaftliche Informationen der Redaktion für Reise- und Tropenmedizin (interMEDIS GmbH) mit freundlicher Unterstützung durch die GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG.
Fußnoten/Quellen im Web
¹ RKI: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten. Mai 2020
² RKI: „Ratgeber Virushepatitis A“. Mai 2020
³ RKI: „Ratgeber Virushepatitis B und D“. Mai 2020
⁴ http://www.welthepatitistag.info, zuletzt abgerufen im Mai 2020
⁵ RKI: Ratgeber Virushepatitis
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von GlaxoSmithKlineNP-DE-TVX-ADVR-200003 07.2020 NP-DE-TVX-WCNT-210008 09.2021