Der Pool? Total instagrammable. Die Küche? Sehr gut und regional. Die Architektur? Ein echter Hingucker. Die Lage? Hammer, mit Deluxe-Panorama-Trio aus Schlern, Rosengarten und Latemar. Wir haben uns das Hotel Pfösl genauer angesehen …
Das Besondere an diesem Haus? Das Pfösl ist ein Beleg dafür, dass ein Hotel, das über die Jahrzehnte hinweg wächst und ausgebaut wird, nicht zwangsläufig zu einer wirren Design-Wucherung werden muss.
Was als kleine Pension auf einem Hügel vor dem Ortsanfang von Deutschnofen begann, mutierte zu einem 66 Zimmer zählenden, sehr markanten Prachtstück. Ummantelt werden die Bauelemente aus vielen Jahrzehnten durch eine exzentrische Fassade, die mit Stilelementen des zum Anwesen gehörenden alten Stadls spielt.

Natur-Suite des Hotel Pfösl: Viel Holz, zen-mäßige Beleuchtung, große Fensterfronten | ©Hotel Pfösl
Der jüngste Anbau des Pfösl mit seinen 18 reduzierten Natur-Suiten wurde im Stil einer Earth Lodge mit dem Rücken komplett in den Hang gebaut. Von hinten bzw. Parkplatz aus sieht man nichts, von vorn nur eine Reihe großer Glasfronten und dunkles Holz zur Abtrennung.
Erbaut wurde der neueste Appendix in der Rekordzeit von 88 Tagen, ebenso wie die drei modernen, kubistischen Chalets ein paar Schritte hangaufwärts.
So schläft und wohnt man
Viel Holz, Fensterfront auf voller Breite, kein Schnickschnack, Terrasse – damit empfehlen sich die neuen, 40 Quadratmeter großen Alpina-Zirbe-Suiten im jüngsten Anbau.
Geschmackssachen
Gut, sehr aromenreich, regional und natürlich Südtirolerisch geprägt ist die Küche unter der Ägide von Chefkoch Markus Thurner. Der absolute Glücksbringer? Die Desserts. Von 13 bis 17 Uhr gibt es am Büffet knackige Salate, Suppe sowie je ein leichtes Pasta- und Fleischgericht…

Viel Geschmack und etwas Augenfutter – das ist die Küche von Chefkoch Markus Thurner, der im Pfösl das Küchenzepter schwingt | ©Hotel Pfösl

Restaurant des Pfösl: Holzig, kantig, reduziert – und mit gewagter schwarzer Decke. Dazu ein wunderschöner Blick auf die Berge | ©Hotel Pfösl

Viel Holz, etwas Filz und Schiefer – sowie gute regionale Küche mit Pfiff | ©Hotel Pfösl
Was uns am Pfösl besonders gefällt
Reduziertes Design ohne Schnickschnack. Die Kulisse – vor allem die rot glühenden Dolomiten bei Sonnenuntergang und die famosen Sonnenaufgänge. Last but not least: das samt und sonders nette Personal.
Ideal für…
Langläufer, Bergsportler und Mountainbiker. Aber auch für entschlossene Relaxer und Entschleuniger. Sowohl mit oder ohne Kind(er)…
Im Winter – und bei ausreichendem Schneefall – kommt man vom Hotel Pfösl direkt ins 25 Kilometer lange Loipennetz von Deutschnofen. Mehr Loipen warten auf dem rund 20 Autominuten entfernten Passo Lavazè.
Wer lieber winterwandert, dem sei der Panorama-Weg ans Herz gelegt, der über Bergwiesen und durch Lärchenwälder führt. Dort hat man stets den Schlern, den Rosengarten und das Latemar vor Augen. Entspannte Schneeschuhtouren sind eine weitere Option, etwa die von Maria Weissenstein zur Schönrastalm (1.690 Meter) und über die Schmiederalm bis zur Laneralm.
Abfahrer finden im knapp 10 Kilometer entfernten Skigebiet Latemar-Obereggen ein familienfreundliches Revier mit 48 Pistenkilometer, 18 Liften und zwei Rodelbahnen. Für Pisten-Quickies oder die ersten Schwünge mit dem Nachwuchs empfiehlt sich die 600 Meter kurze Piste mit dem 2017 erneuerten Dorflift (Tellerlift) keine fünf Gehminuten hinter dem Hotel Pfösl…
Sauna, Pool, Spa?
Das naturaspa bietet auf 2.000 Quadratmeter ein breites Angebot an Saunen und Dampfbädern – uns hat neben der finnischen Außensauna „Ritual“ die Lavendelsauna mit 45 Prozent Luftfeuchtigkeit, 65 Grad und dem entspannenden natürlichen Lavendelaroma am besten gefallen.
Ein optisches Highlight, das auch Schwimmer erfreut und nicht nur selfie-verliebte Plantscher, ist der 25 Meter lange Infinity-Pool mit leicht salzigem Sole-Wasser.

Natura Spa des Hotel: Der Pool ist ganzjährig nutzbar | ©Hotel Pfösl
Der kleine (oder größere) Haken
Abgefülltes Bergwasser aus der Leitung kostet 4,50 Euro pro Flasche, 0,4 Pils 6 Euro. Die Weinliste ist für Südtiroler Verhältnisse hochpreisig, unter 30 Euro ist keine Flasche zu bekommen. Dasselbe Bild an der – bestens sortierten – Bar. Kein Drink unter 9,50 Euro.
Der allgegenwärtige Strada Provinciale 72, die sich um den Hotelberg windet, entkommt man akustisch und optisch weder in der Sauna noch beim Blick aus dem Restaurant, aus dem Pool oder von den meisten Terrassen.
Die Preisfrage
Übernachtung in der Alpina-Zirben-Suite inklusive 3/4-Pension ab 177 Euro pro Person. Weitere Infos und Packages wie das Pfösl’s Langlaufpaket mit 7 Nächten ab 792 Euro pro Person unter pfoesl.it